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Firmen müssen für Kirchenkampagne zahlen

By 4. Februar 2014 Januar 31st, 2015 No Comments

Der Kampf gegen die Kirchensteuer geht ins Geld. Mit einem Budget von über 100’000 Franken wollen die Kirchen die Stimmberechtigten davon abhalten dem Begehren der Jungfreisinnigen zuzustimmen. Diese verlangen, dass die Bündner Firmen von der Kirchensteuer befreit werden. Paradox: Die Kirchen finanzieren ihre Gegenkampagne ausgerechnet mit den von den Initianten angeprangerten Zwangs-Kirchensteuern. Die Jungfreisinnigen fordern von den Kirchen nun eine klare Auslegeordnung.





Da eine Zweckbindung fehlt, können die katholische und die reformierte Landeskirche die Gelder nach Gutdünken einsetzen. So auch für die laufende Abstimmungskampagne, die von der Katholischen Landeskirche mit 70’000 Franken unterstützt wird. Zusätzliche 40’000 Franken werden von der Reformierten Landeskirche in den Abstimmungskampf gesteckt. Zum Vergleich: Die Jungfreisinnigen beziffern ihr Budget auf nur gerade 15’000 Franken. Das unverhältnismässige Engagement der Landeskirchen stösst bei der Jungpartei entsprechend auf Kritik. «Dass die Kirche auf Kosten der Steuerzahler derart in den Abstimmungskampf eingreift, entbehrt jeder Grundlage», so Thomas Bigliel, Präsident der Jungen FDP. Laut Placi Berther, Präsident der Verwaltungskommission der Katholischen Landeskirche Graubünden, wir der Abstimmungskampf auf katholischer Seite vor allem aus den Steuergeldern von Firmen bestritten. «Dazu kommen Gelder aus Zinsersparnissen – die Reformierte Kirche setzt zusätzlich auch noch Gelder von privaten Steuerzahlern ein.»




«Mit Zwangsabgaben auf Stimmenfang»




Gegenüber 20 Minuten gab Bigliel zu verstehen, dass das finanzielle Engagement der Landeskirchen «eine Frechheit» wäre. Nicht hauptsächlich, weil die Jungfreisinnigen damit «als David gegen einen Goliath kämpfen» müssten. Bigliel stösst sich vor allem daran, dass ausgerechnet Firmengelder für den Abstimmungskampf eingesetzt werden: «Es ist ein Hohn, wenn Kirchen mit Zwangsabgaben auf Stimmenfang gehen.» In der Abstimmung gehe es ja genau darum, diesen Zwang zu beseitigen. «Die Firmen können sich schliesslich nicht dagegen wehren, wenn ihr Geld für politische Propaganda missbraucht wird.» Die Jungfreisinnigen fordern von den beiden Landeskirchen nun mehr Transparenz und eine klare Auslegeordnung der finanziellen Mittel.

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