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Bischofskonferenz irritiert Bündner Jungfreisinnige

By 30. Juli 2012 April 30th, 2013 No Comments

In einer Botschaft zum 1. August kritisiert die Bischofskonferenz ungewöhnlich direkt die Wirtschaft. Die kapitalismuskritischen Töne haben die Jungfreisinnigen laut einer Mitteilung „schwer irritiert“. So bemängelt die Jungpartei, dass die Kirche vor fremden Türen wische und zuerst die Privatwirtschaft und die nicht etwa die eigene Finanzierung kritisiere. Pikant: Das kritisierte Gewerbe unterliegt der Kirchensteuerpflicht – was der Kirche pro Jahr zu mehreren Millionen Franken verhilft. Über eine kantonale Volksinitiative will der Jungfreisinn die Bündner Unternehmungen von dieser Zwangsabgabe befreien.




In der von Bischof Markus Büchel verfassten Botschaft liest man unter anderem, dass der Wohlstand
seine Grenzen habe. Für die Jungfreisinnigen sind diese und andere Aussagen äusserst problematisch. «Wir sehen uns ganz klar in der Pflicht, dass wir die Finanzierung der Kirche über unsere Initiative zur Sprache bringen», so der Präsident der Bündner Jungfreisinnigen, Thomas Bigliel.

Mit ihrer Kritik ist die Jungpartei, die im Moment die letzten Unterschriften für die sog. Kirchensteuerinitiative zusammenträgt, nicht allein. So will das Bistum Chur die Rede nicht publizieren und verweist stattdessen auf ein Zitat von Papst Benedikt XVI, in dem dieser vor Einmischung in politische Debatten warnt. Giuseppe Gracia, Sprecher des Bistums Chur: «Wir haben Verständnis für die Kritik der Doppelmoral». Die entsprechende Unterschriftensammlung läuft noch bis zum 25. August. Bis dann muss die JFDP 4’000 Unterschriften einreichen.

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