Bei den jungfreisinnigen graubünden (jfgr) ist es zu einem historischen Wechsel gekommen. Neu werden drei der fünf Vorstandsposten durch Frauen besetzt. Damit ist der Jungfreisinn die einzige Bündner Partei, welche von einer Frauenmehrheit geleitet wird. Neue Vizepräsidentin ist Raphaela Holliger. Die Fürstenauerin wurde am Wochenende einstimmig als Nachfolgerin von Roman Rampa gewählt. Neuer Kassier wird David Candinas (neu, 29, Rabius). Er löst Riccardo Weingart ab, der das Amt seit 2008 führte.
Neben der Neubesetzung zweier Chargen wurden an der gut besuchten Jahresversammlung auch die bestehenden Vorstandsmitglieder bestätigt. Die Mitglieder sprachen sich in globo für Thomas Bigliel (27, Landquart), Manuela Fetz (22, Bonaduz) und Nina Valär (21, Davos) aus. Mit dem Wechsel an ihrer Parteispitze möchte die Jungpartei ihren Frauenanteil künftig auch anderweitig ausbauen. Bigliel: «Wir rechnen damit, dass wir bei den nächsten Kantonswahlen mindestens eine Grossrätin nach Chur schicken können.» Dies sei ein Signal an alle jungen und politisch interessierten Frauen. Bis aber eine jungfreisinnige Grossrätin in den Kantonsrat einziehen kann, will die Jungpartei verstärkt über Petitionen und Initiativen in Erscheinung treten. Erst letztes Jahr reichten die Jungfreisinnigen mit der Kirchensteuerinitive eine kantonale Volksinitiative ein. Das Begehren verlangt, dass der bestehende Kirchensteuerzwang für juristische Personen aufgehoben werden soll.